Update Reisebericht Marokko 2025 - 10. März 2025 Unseren Pferden geht es gut in der Quarantäne-Station in Bouderbala. Abdel, Hajib und Milhoud kümmern sich toll um unsere Schützlinge. Hier ein neues Video meiner sechs neuen Verkaufsstuten Thayeba, Amira, Moujtaïda, Kamlya, Qaffila und Massrora. Viel Spass beim Anschauen! |
|
____________________________________________________________________________________________________________________________________ Wie jedes Jahr reise ich auch diesen Winter wieder für eine Woche nach Marokko, um neue Verkaufspferde einzukaufen. Abdel hat bereits 2 Pferde für mich gekauft, ich möchte jedoch noch 3 weitere Pferde mit in die Schweiz nehmen. Nun nutze ich die Gelegenheit, ein paar Tage nach Marokko zu fliegen, um ein wenig Zeit mit Abdel - und an den letzten 2 Tagen unserer Reise auch mit Henri - zu verbringen, endlich meine beiden Pferde kennenzulernen und natürlich auf den Souks nach weiteren Perlen zu suchen. Dieses Mal begleiten mich meine ehemalige Praktikantin Lisa, meine Aushilfe Biggi sowie David, ein Freund aus dem Wallis. Hier unser Reisebericht ... Dieses Mal habe ich meine Reise mit ein bisschen Vorlauf geplant ... Ailen ist zurück aus ihren Ferien und wird die Arbeit auf unserem Hof während meiner Abwesenheit organisieren, die Reiseroute ist ebenfalls durchgeplant, Hotels reserviert, Flüge gebucht ... Dieses Mal soll alles ruhig und geordnet ablaufen. Biggi und Lisa kommen am Vorabend zu mir und wir fahren dann gemeinsam nach Genf zum Flughafen. David werden wir dann am Flughafen treffen. So war es auf jeden Fall geplant ... Aber dann kommt alles anders ... 2 Tage vor dem geplanten Abreisetag schlägt mich ein Fohlen mit beiden Hufen auf den Kopf und quetscht mir mit dem Hinterhuf den Fuss! Ich habe eine schwere Hirnerschütterung, sehe alles doppelt und bin überzeugt, nicht nach Marokko fliegen zu können. Aber nach 2 Tagen Ruhe möchte ich es trotzdem versuchen ... obwohl der Blick meiner im Koffer hockenden Katze Aimée sagt, dass sie überhaupt nicht damit einverstanden ist *smile*. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Donnerstag, 6. Februar 2025 - Tag 1 Unser Flieger geht um 07h45 ab Genf und wir fahren mit Biggi's Auto, damit mein Mann Urs sich nicht schon wieder die Nacht um die Ohren schlagen muss, um uns nach Genf zu fahren. Wir fahren also mitten in der Nacht los, um gegen 05h30 am Flughafen anzukommen und David zu treffen. Etwa um 04h30 ruft mich David an und versucht mir ziemlich gestresst zu erklären, dass sein Taxi losgefahren sei, bevor er Koffer und Handgepäck aus dem Kofferraum nehmen konnte. Er steht nun also ohne Gepäck, Handgepäck und vor allem ohne Geld und Reisepass am Flughafen. Unsere wiederholten Versuche den Taxifahrer telefonisch zu erreichen schlagen fehl ... diese Fahrt war wohl seine letzte und jetzt schläft er den Schlaf des Gerechten! Also was tun? Zum Glück kann David über sein Handy Geld beziehen. Aber da bleibt immer noch die Frage, woher er so schnell einen neuen Pass bekommt. Als wir David dann am Flughafen treffen ist er ausser sich. Das Büro für die Ausstellung von Notfallpässen öffnet erst um 07h00. Das Erstellen eines neuen Passes dauert mindestens 40 Minuten und um 07h05 schliesst der Schalter von Easyjet! Ich rate David einen späteren Flug zu nehmen, aber er ist entschlossen, mit uns zu fliegen. Das fängt ja schon gut an! Also geht David zum Passbüro und wir zum Gate (natürlich das am weitesten entfernte dieses Mal) und warten darauf, in den Flieger zu steigen. Plötzlich höre ich meinen Namen aus dem Lautsprecher: "Daniela Stettler-Niffeler bitte begeben Sie sich zum Check In". Da ich überhaupt keine Lust habe, mit meinem verletzten Fuss den ganzen Weg zurück zu laufen frage ich die nette Dame am Gate, was denn los sei. Diese fragt mich ebenso nett zurück, ob es sein könnte, dass ich eine Batterie im Koffer hätte. Ohje!!! Die Batterie des Stromgeräts für Abdel hatte ich total vergessen. Kurz darauf bringt mir ein ebenso netter Herr die Batterie ans Gate mit folgender Erklärung: "Sie dürfen keine Batterie im Kofferraum mitführen, aber Sie dürfen Sie mit ins Flugzeug nehmen, damit Sie es bemerken, falls die Batterie irgendwie reagiert". Was ist denn das für eine Logik?! Was bitte soll ich denn tun, falls die Batterie anfängt zu reagieren? Sie aus dem Fenster werfen? *grins* Naja, wenigstens darf sie mit nach Marokko. Das Boarding ist offen und da stehen wir nun mit Handgepäck und Batterie, aber ohne David in der Schlange. Gerade als wir quasi einsteigen können rennt David völlig ausser Atem, aber mit einem brandneuen Pass wedelnd auf uns zu und umarmt mich stürmisch. Er hat es tatsächlich geschafft! Und ja, er reist heute mit sehr leichtem Gepäck ... Der Flieger hebt pünktlich ab und wir kommen noch vor 11h00 am Flughafen Menara in Marrakesch an. Wenigstens etwas hat funktioniert. Nach einer dringend benötigten Zigarette und dem Anruf des Taxifahrers, dass David seine Sachen bei seiner Rückkehr abholen könne machen wir uns auf die Suche nach der Autovermietung. Dieses Mal ist es einfacher ... die Autovermietung finde ich ziemlich schnell in einem grossen Kastenwagen. Leider ist das auch schon alles, was schnell geht. Nachdem wir eine halbe Stunde darauf warten, dass der Kunde vor uns endlich seinen Wagen gekommt, wird uns in unseren Schweizer Kleidern ziemlich warm. Irgendwann kommt dann der Vermieter und meint, er hätte momentan kein Auto ... die Vormieter hätten sich verfahren und würden sich verspäten. Ich habe das Auto auf 11h00 gebucht ... um 13h00 können wir dann endlich losfahren! Vorher hat Lisa natürlich noch ein Video des Wagens gemacht, damit uns später niemand etwas anhängen kann ... die vorgeschlagene Schnellwäsche des Fahrzeugs lehne ich dann bereits ziemlich genervt dankend ab. Dieses Mal fahren David, Biggi, Lisa und ich direkt vom Flughafen in Marrakesch etwa 3 Stunden Richtung Atlantik nach Essaouira, wo wir uns einen Tag Urlaub nehmen. Wie immer schlage ich mich die ersten 5 Minuten mit der mittlerweilen für mich ungewohnten Gangschaltung meines Mietwagens herum, weitere 5 Minuten rege ich mich über die doch etwas eigene, um nicht zu sagen katastrophale Fahrweise der Marokkaner auf ... nur um dann weitere 5 Minuten später ganz genauso zu fahren wie die Einheimischen; hupen bei jeder Gelegenheit, rechts und links überholen, mitten auf zwei Fahrspuren fahren, durchs offene Fenster mehr oder weniger freundlich meine Meinung kundtun und ... und ... und *grins*! Während der Fahrt fällt mir auf, dass viele der für die Region von Essaouira bekannten Arganbäume vertrocknet und tot sind. Später erfahre ich, dass es hier seit 2 Jahren nicht mehr geregnet hat. Um 16h00 und ohne eine einzige Polizeikontrolle bzw. Busse kommen wir im windigen und wunderschönen Essaouira an. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Gut
gelaunt laufen wir unserem Caddy hinterher und ich checke wie immer
anschliessend ins wunderschöne Riad Maison du Sud ein. Für meine drei
Begleiter ist es der erste Aufenthalt in Marokko und sie sind hin und
weg vom Charme dieses Hotels. Mit gezückten Handys laufen Lisa, Biggi
und David durch das traditionelle Riad. Nachdem wir uns in unseren
farbenfrohen Zimmern eingerichtet haben schlendern wir ein bisschen
durch die Medina, damit sich David etwas zum Anziehen kaufen kann,
essen eine Harira und gehen anschliessend hinauf zur Festung, um uns
den spektakulären Sonnenuntergang anzuschauen. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Freitag, 7. Februar 2025 - Tag 2 Der heutige Tag gehört ganz dem "dolce far niente" ... Wir schlafen aus, geniessen unser reichhaltiges Frühstück in wundervollem Ambiente und spazieren dann gemütlich durch die Medina. Eigentlich brauchen wir nichts, ausser den Geschenken für die zuhause gebliebenen Helfer ... und trotzdem findet immer etwas Schönes den Weg in meinen Koffer. Natürlich möchte ich auch noch zum Fischmarkt gehen, um dort bei Mohammed Kräuter wie Carvi oder Ras El Hanout einzukaufen. In Mohammeds super kleinen Laden findet man die besten Kräuter, Gewürze und Düfte! Mohammed lädt uns natürlich zuerst zum leckeren Thé Royal ein und erklärt meinen Begleitern ausführlich, wie er ihn zubereitet. Der Tee ist genial, die Zeit vergeht zu schnell ... und plötzlich müssen wir uns ziemlich beeilen. Ich möchte nämlich David, Biggi und Lisa noch den Fischerhafen zeigen. Also verabschieden wir uns von Mohammed (natürlich nicht ohne Foto für Insta etc.), können auf dem Rückweg den frischen, auf der Strasse angebotenen Erdbeeren nicht widerstehen und gehen zum Hotel zurück, um auszuchecken. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nachdem wir unsere Koffer im Auto
verstaut haben gehen wir zum Fischerhafen ... in Essaouira hat es
überall Katzen, sogar in den Fischerbooten. Die blauen Boote von
Essaouira geben immer gute Fotomotive ab. David kann nicht widerstehen
und genehmigt sich an einem Stand am Hafen eine "Areignée de mer", die
er grosszügig mit mir teilt, und ein paar Austern ... frischer geht es
definitiv nicht. Es ist 16h00 und wir müssen Essaouira Lebewohl sagen und uns auf den Weg nach Settat machen, wo wir heute Abend mit Abdel zum Abendessen verabredet sind. Die Sonne scheint, es ist warm und wir haben frische Erdbeeren als Proviant ... so schön kann das Leben sein! |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Eigentlich
dauert die Fahrt von Essaouira nach Settat nur etwa 3.5 Stunden ...
Eigentlich! Aber bereits kurze Zeit nach Essaouira werde ich von der
Polizei angehalten ... scheinbar fuhr ich zu schnell! Also gilt es nett
und höflich zu bleiben ... Ich erkläre dem Polizisten, dass ich nach
Settat zur Arbeit muss (was ja auch stimmt) und er freut sich
dermassen, dass eine Europäerin in Marokko arbeitet, dass er mir die
Hälfte der Busse erlässt. Nicht, ohne mich noch daran zu erinnern wie
nett er sei. Ok denke ich, das war jetzt die obligate Kontrolle für
diese Reise. Aber weit gefehlt. Knapp eine Stunde später - und dieses
Mal war ich bestimmt nicht zu schnell - werden wir schon wieder
angehalten ... dieses Mal von den weiss gekleideten Polizisten. Und
dann geht's los ... Mein Mietwagen hat keine Vignette 25 und auch die
technische Kontrolle wurde nicht gemacht. Ich darf das Auto also nur
noch bis heute Mitternacht fahren, dann muss es zur technischen
Kontrolle. Ich rufe die Hotline an ... und als ich meine Probleme
schildere wird mir aufgelegt. Allerdings erhalte ich bald danach die
Vignette 25 per WhatsApp. Eine geschätzte halbe Stunde später hat der
Polizist wohl Erbarmen mit mir und erklärt mir, dass er mir die Busse
wegen zu schnellem Fahrens erlassen würde. Er entlässt mich mit der
Auflage, das Auto noch heute dem Vermieter zurückzubringen ... was ich
natürlich nicht tue. Nur am Rande bemerkt: während meiner Pause mit den
Polizisten sind mindestens 100 Fahrzeuge an uns vorbeigerast ... mit
defektem Aufpuff, ohne Licht, rauchend und knatternd, total verbeult
usw., die bestimmt in ihrem "Leben" noch nie eine technische Kontrolle
gesehen haben. Es ist schon Nacht, als wir um 21h00 endlich in Settat ankommen und Abdel treffen. Ich freue mich sehr, meinen langjährigen lieben Freund endlich wieder einmal zu sehen. Wir gehen - wie könnte es anders sein - in ein italienisches Restaurant und essen Pizza *smile*. Das Essen ist lecker und die Unterhaltung in 3 Sprachen angeregt (Biggi spricht deutsch, Lisa italienisch, David, Abdel und ich französisch). Wir alle sind müde und müssen morgen früh aus den Federn. Also gehen wir nach dem Essen und natürlich dem obligatorischen Tee, ohne den Abdel auf jeden Fall nicht überleben könnte, in unser Hotel mit den harten Betten und Kopfkissen. Samstag, 8. Februar 2025 - Tag 3 Heute morgen um 06h30 treffen wir uns vor dem Hotel, um den Souk von Settat zu besuchen. Es ist ein grosser Souk mit vielen Pferden ... Leider ist es meiner Meinung nach der brutalste Souk. Die Tiere dort werden regelmässig grundlos mit dicken Stöcken geschlagen, mit Füssen getreten, herumgezerrt und man sieht auch sehr viele äusserst magere, abgelöschte Pferde. Es ist ein Ort des Schreckens! Jedes Mal, wenn ich auf diesen Souk gehe hoffe ich, dass ich wenigstens eine arme Seele von dort retten kann. Es ist noch Nacht, als wir beim Souk ankommen, aber es herrscht bereits reges Treiben ... Menschen und Tiere schreien wild durcheinander und man muss aufpassen, dass man nicht überrannt wird. Fast sofort fällt mir im Halbdunkeln eine zwar ziemlich magere, aber sehr hübsche, braune Jungstute auf. Sie steht mitten in dem Tumult ganz ruhig am Eingang des Souks und scheint nicht zu verstehen, was sie an diesem schrecklichen Ort überhaupt soll. Ich zeige sie Abdel und bitte ihn zu verhandeln. Der Besitzer hingegen treibt den Preis in die Höhe, angesichts dessen, dass wir Europäer sind und natürlich auffallen wie bunte Hunde. Also machen wir einen Rundgang durch den Souk und schauen uns die dicken Fantasia-Hengste an. Nach einer Weile läuft uns der Besitzer nach und Abdel verhandelt weiter ... ohne Erfolg. Erst etwa 2 Stunden später einigt er sich mit Abdel auf einen anständigen Preis und die Schöne gehört mir! Sie hat keinen Namen, kein Papier und ist 2.5 Jahre alt. Jetzt versucht Abdel noch einen Transport nach Meknès für mein Mädchen zu finden ... leider ohne Erfolg. Sie wird also bis Dienstag warten müssen. Der Besitzer bringt sie dann auf den Souk von Khemissett, von wo wir sicher eine Transportmöglichkeit nach Bouderbala zum Quarantäne-Stall finden werden. |
|
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nach
einem Tee und leckerem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach
Khenifra in den Bergen, wo morgen der nächste Souk-Besuch ansteht ...
Abdel nimmt mir einen Teil der Fahrstrecke ab. Er fährt zuerst und ich kann
ein wenig die Landschaft fotografieren. Nach einem weiteren Tee *smile*
übernehme ich wieder das Steuer, um die restliche Strecke über den
Atlas zu fahren. Während 2 Stunden versuche ich verzweifelt auf der
bergigen Strasse den diversen riesigen Schlaglöchern auszuweichen ...
ich möchte schliesslich auch den Rest der Reise mit meinem Auto ohne
kaputte Reifen oder Achsen fahren können. Für David, Lisa und Biggi auf
den Rücksitzen ist die Reise wohl genauso unbequem wie für mich. Die
Landschaft hier oben im Atlas ist hingegen spektakulär! Gegen 17h00
kommen wir wohlbehalten (auch das Auto) in Khenifra an. Wir sind
hungrig ... also essen wir eine leckere Galette und trinken schon
wieder Tee. Da unser übliches Hotel ausgebucht war, habe ich zwei kleine Wohnungen in einem Appart-Hotel reserviert. Das war die beste Idee, die ich je hatte. Die Appartments sind sauber, gross, mit 2 Zimmern, einer Küche, einem tollen Bad, wo sofort warmes Wasser mit Druck fliesst und sogar einem Raucher-Ausgang. Das Personal ist total zuvorkommend ... Luxus pur für eine Nacht! |
![]() |
![]() |
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nachdem
wir uns eingerichtet und ausgiebig mit heissem Wasser geduscht haben
gehen Abdel, David, Biggi und ich bei eisigen Temperaturen einen
leckeren Salat essen. Lisa ist zu müde und legt sich sofort schlafen. Sonntag, 9. Februar 2025 - Tag 4 Heute besuchen wir den kleinen Souk in Khenifra inmitten der Berge. Diesen Souk mag ich ... Hier findet man Ziegen, Schafe, Kühe, viele Mulis und Esel und Pferde. Die Tiere werden wesentlich fairer behandelt als in Settat und sind auch besser genährt. Häufig sind nicht viele Pferde dort, aber man findet immer mal wieder "die einzigartige Perle" hier. Da wir bereits in Khenifra sind, müssen wir nicht ganz so früh aufstehen ... allerdings immer noch früh genug. Auf dem Souk herrscht schon reges Treiben. Leider sind nur ein paar wenige Pferde heute hier, und nichts für uns dabei. Wir machen einen Rundgang, Lisa verliert ihr Herz an ein wunderhübsches Muli und Abdel diskutiert mit verschiedenen Bekannten. Dieses Mal bin ich dankbar für den heissen Tee auf dem Souk ... er hilft gegen die morgendliche Kälte hier in den Bergen. Ein Bekannter informiert Abdel darüber, dass unweit von hier eine Stute zum Verkauf steht. Da die Stute sich auf unserem Rückweg nach Meknès befindet möchten wir sie uns anschauen. Also checken wir aus unserem tollen Appart Hotel Oued Eddahab aus und machen uns auf den Rückweg nach Meknès ... Abdel fährt und ich kann mich ausruhen. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nicht weit
von Khenifra entfernt finden wir nach einigem Nachfragen die zum
Verkauf stehende Stute. Die Süsse ist völlig abgemagert und müde vom
vielen Acker pflügen der letzten Monate, aber total freundlich und
interessiert. Sogar als sich David auf sie drauf setzt und eine Runde
mit ihr reitet bleibt sie lieb. Nach einem Anruf bei Henri dürfen wir
verhandeln. Leider läuft es wie immer in Marokko sehr zäh und über
einen Vermittler. Wir werden also in den nächsten Tagen erst erfahren,
ob die liebenswerte Stute zu uns nach Bouderbala kommen darf. Ich
wünsche es ihr von Herzen ... Wir lassen den Bauern mit seiner Stute zurück und setzen unsere Reise Richtung Meknès fort. Es geht nicht lange und wir werden - einmal mehr - von der Polizei kontrolliert! Und natürlich bemängeln sie wieder die fehlende technische Kontrolle. Dieses Mal muss ich entweder die "Carte grise" vom Auto da lassen oder bezahlen. Der Polizist findet, der Autovermieter würde es verdienen, dass er den langen Weg bis hierher fahren müsste, um die Carte grise wieder abzuholen ... ich entscheide mich für das Bussgeld, das ich mir jedoch definitiv bei der Abgabe des Wagen wiederbeschaffen werde. Die Landschaften auf dieser Strecke faszinieren mich jedes Mal aus Neue ... diese Weite, die vielen Farben ... einfach nur wunderschön und eindrucksvoll. Dann fahren wir eine halbe Ewigkeit an riesigen, eingezäunten Weiden vorbei ... laut Abdel gehören diese Ländereien dem König, welcher darauf Kühe züchtet. Als wir fast in Meknès ankommen werden neben der Strasse riesige Granatäpfel, Feigenketten und Gemüse angeboten. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Wir
checken ins schöne Hotel Plaisance beim Quartier Al Bassatine,
quasi neben Abdel's Wohnviertel, ein. Wie immer werden wir sehr
freundlich begrüsst. Nach einer kurzen Pause fahren wir aber bereits
wieder los ... im Gepäck unser Solarstromgerät, Zaunband, Isolatoren
und Zaunhaken. Wir fahren nach Bouderbala zur Quarantäne-Station, um
dort meine 2 bereits gekauften Stuten kennen zu lernen und den Paddock
ausbruchsicher zu machen. Die Stallpfleger Hajib und Milhoud werden
uns dankbar dafür sein ... nie mehr Pferde auf der Strasse oder im Dorf
einfangen
*smile*. Milhoud's Schafe mit ihren süssen Lämmern grasen genüsslich neben den Ställen und die Pferde wiehern schon erwartungsvoll, als die unser Auto hören. Eigentlich wollen wir zuerst den Zaum aufstellen, aber ich bin neugierig und will nur ganz schnell einen Blick auf meine beiden Stuten werfen. Dann beginnen wir mit dem Zaun ... Das Ganze gestaltet sich schwieriger als gedacht ... viele der Holtbretter liegen am Boden, überall wo wir spannen möchten berührt der Zaun das Metall und so weiter! Also versuche ich Hajib, Milhoud und Abdel zu motivieren, uns zu helfen ... leider ist jetzt aber wieder Zeit für den Minzetee! Aber mit vereinten Kräften schaffen wir es dann doch noch, einen einigermassen akzeptablen, aber auf jeden Fall gut funktionierenden Stromzaun zu erstellen. Das Stromgerät können wir allerdings erst morgen anschliessen, da ich das Solarpanel im Hotel vergessen habe. |
|
|
![]() |
![]() |
![]() |
Da
unser Zaun noch nicht funktioniert möchte Abdel die Pferde nicht
freilassen. Also zeigt uns Hajib meine beiden bereits gekauften Stuten
an der Longe. Ich bin sehr neugierig auf die beiden. Es handelt sich dabei um folgende Stuten: Kamlya - Araber-Berber Stute ohne OMCB-Papiere - 7-jährig - braun Kamlya kenne ich bereits vom letzten Jahr. Henri und Abdel haben sie 2024 eingekauft und weil sie noch sehr mager und ängstlich war und ich sie beim letzten Import nicht auch noch mitnehmen konnte, haben sie die Schöne für mich gehütet bis jetzt. Kamlya ist wunderschön geworden, hat aber immer noch kein Vertrauen in uns Menschen. Mit Milhoud und Hajib hat sie sich allerdings bereits ein bisschen angefreundet. Kamlya's Name bedeute "fertig oder bereit" ... denn nun darf sie endlich mitkommen! Moujtaïda - Araber-Berber Stute ohne OMCB-Papiere - 5-jährig - Fuchs Sabino Moujtaïda kommt von Maati, dem Berber. Ich mag die Pferde, welche er uns verkauft. Wir haben der Schönen den Namen Moujtaïda gegeben, was "aufmerksam oder arbeitet gerne" bedeutet, weil sie gerne etwas tut. Moujtaïda ist sehr aufmerksam und leichtfüssig ... es wird bestimmt Spass machen, mit ihr zu arbeiten. Hier ein paar erste Bilder der beiden Schönheiten ... |
Beide
Stuten zeigen sich anständig an der Longe, obwohl sie wohl lieber frei
herumgerast wären *smile*. Vor ein paar Tagen hat Abdel mir ein Video einer falben Stute geschickt ... ich möchte sie mir genauer anschauen. Vielleicht wird sie meine Nummer 3 dieses Jahr. Also holt Hajib sie ebenfalls auf den Paddock. Massrora - Araber-Berber Stute ohne OMCB-Papiere - 4-jährig - falb Massrora ist eine kompakte, bildschöne Stute und das von Abdel geschickte Video wird ihr nicht annähernd gerecht. Massrora will Spass haben und herumtoben ... egal ob Hajib noch an der Longe hängt oder nicht. Ich bin schockverliebt ... die Kleine hat wunderschöne Gänge, ist fröhlich und lustig! Massrora wird mich auf jeden Fall in die Schweiz begleiten. Ich habe der Hübschen übrigens den Namen Massrora gegeben, was "fröhlich, glücklich, verspielt" bedeutet. |
|
|
|
|
|
|
Als
ich vorhin kurz durch die Ställe gelaufen bin ist mir eine grau-braune
Sabino Stute aufgefallen. Auch sie möchte ich mir noch genauer ansehen.
Ich habe ja noch einen Platz in meinem Lot für ein tolles Pferd. Also
bringt Hajib auch sie auf den Paddock. Qaffila - Araber-Berber Stute mit OMCB-Papieren - bald 3-jährig - Sabino grau-braun Mein erster Eindruck durch die Boxentür hat mich vorhin nicht getäuscht. Qaffila ist gross, noch überhaupt nicht fertig, nichts passt zusammen ... aber wie ihr Name Qaffila (bedeutet "vielversprechend") es beschreibt, wird diese Jungstute in ein paar Monaten und mit ein bisschen Training ein wunderschönes, barockes und typvolles Pferd. Ich bin begeistert! Ausserdem ist Qaffila ruhig und gelassen, was ich beim Charakter des Berbers besonders mag. Die tolle Qaffila überzeugt mich und auch sie wird mit in die Schweiz kommen. Nun habe ich mein Lot von 5 Pferde komplett und kann nur hoffen, dass ich am Dienstag auf dem Souk von Khemissett nicht noch ein Pferd sehe, welches sich in mein Herz schleicht *grins* ... |
Auch Biggi
ist ja eigentlich auf
der Suche nach einem Pferd, welches sich fürs Distanzreiten eignen
könnte ... und Biggi liebt schwarze Pferde! Also bitten wir Hajib, die
schöne Rappstute Qasya auf den Platz zu bringen, damit Biggi sie sich
besser ansehen kann. Qasya ist eine tolle, liebenswerte Stute mit wunderschönen Gängen ... und Biggi ist ziemlich sofort verliebt in Qasya. Und diese Sympathie scheint gegenseitig zu sein, denn Qasya scheint sich bei Biggi sofort wohl zu fühlen. Morgen wird sich zeigen, ob Qasya auch mit Biggi arbeiten will ... |
Nachdem er
vor kurzem eine
bildhübsche Araber-Berber Stute aus meinem Stall übernommen hat, ist
auch David Fan dieser tollen Pferde. Und auch er hat schon ein Pferd
gesehen, welches ihn für eine Kundin interessieren könnte. Es ist eine
wunderschöne und sehr typvolle, dunkelbraune Araber-Berber Stute. Die
Schönheit wird ebenfalls von Hajib auf den Platz gebracht und zeigt
ihre tollen Gänge. David ist begeistert ... Mal sehen, was daraus wird. |
Mittlerweile
ist es schon spät und so machen wir uns langsam auf den Heimweg. Abdel
hat
heute Abend Wellness-Programm und so gehen wir 4 gemütlich zusammen
etwas Leckeres essen. Bei angeregten Gesprächen immer noch in 3
Sprachen verarbeiten wir die heutigen Eindrücke und wägen die
Möglichkeiten ab ... um dann später hundemüde in unsere bequemen Betten
zu fallen ... in unserem Hotelzimmer, welches unsere kälteempfindliche
Tessinerin vorab mit der Klimanlage auf 32 Grad beheizt hat *autsch*! Montag, 10. Februar 2025 - Tag 5 Heute können wir ausschlafen! Abdel holt Henri in Fès vom Flughafen ab und wir wollen später zum Stall fahren, um unsere Pferde besser kennen zu lernen und ein paar Fotos zu schiessen. Aber zuerst gibt's ein reichhaltiges Frühstück in unserem tollen Hotel. Zum Mittagessen sind wir dann bei Abdel's Schwester Laïla eingeladen. Wir haben also den ganzen Vormittag Zeit für unsere Pferde. Nach dem Frühstück lade ich sofort das Solarpanel ins Auto, um es nicht noch einmal zu vergessen. Um 10h00 holen wir auf dem Weg zum Stall Hajib ab, der uns mit den Pferden heute unterstützen wird. Wir sind pünktlich und Hajib wartet schon an der Strasse. Die Kommunikation funktioniert mit Händen und Füssen etwas harzig, aber wir werden uns schon irgendwie verständigen können. Nach einer 20-minütigen Autofahrt kommen wir im Stall an ... Nachdem wir das Stomgerät installiert und am Zaun angeschlossen haben, dürfen unsere Pferde sich heute nach ein paar Tagen Boxenruhe endlich wieder einmal frei bewegen. Das wird sicher lustig ... Wir beginnen mit Kamlya und Moujtaïda. Die beiden können ihr Glück kaum fassen (schaut Euch vor allem das Video an) ... sie rasen glücklich und verspielt auf dem Paddock herum, lernen auf schmerzhafte Weise den Elektrozaun kennen ... und respektieren ihn. Wow! Ich kann mich kaum sattsehen an so viel Lebensfreude und Eleganz! |
|
|
|
Als sich Kamlya und Moujtaïda
endlich fertig ausgetobt haben dürfen Qaffila und Massrora auf den
Platz ... und das Spiel geht weiter. Auch Massrora kann ihren Übermut
kaum zähmen und rast, springt und tobt zusammen mit der etwas
überforderten Qaffila über den Platz. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
![]() |
![]() |
![]() |
Irgendwann
ist sogar die quirlige Massrora müde und auch Qaffila schaut schon, ob
die Disteln auf dem Paddock essbar sind. Also bringen wir die beiden
zurück in den Stall. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Wahl! Biggi und David möchten ebenfalls die Rappstute Qasya und die typvolle Dunkelbraune nochmals in Bewegung sehen ... also bringt Hajib eine nach der anderen auf den Platz. Auch beim anschliessenden Arbeiten der beiden Pferde mit Biggi und David machen die zwei toll mit. Wenn Henri einverstanden ist, wird Biggi Qasya kaufen, was mich sehr freut. |
|
|
|
|
Auch
meine 4 Stuten zeigen sich von ihrer besten Seite beim Führtraining.
Nur Kamlya verträgt meine Nähe noch nicht so gut, macht aber trotzdem
toll mit. Leider hat keiner von Massrora Fotos gemacht ... aber in den
Videos kann man sie beim Arbeiten sehen.
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
|
Langsam wird es heiss ...
vermutlich ist es schon Zeit fürs Mittagessen. Während der Arbeit mit
den Pferden haben wir total die Zeit vergessen! Wir müssen uns beeilen,
um nicht zu spät zum Mittagessen bei Abdel's Familie anzukommen. Also
nichts wie los ... kurze Dusche, Geschenke mitnehmen und auf nach Al
Bassatine. Gerade noch rechtzeitig um 14h00 kommen wir dort an. Wir
treffen Abdel und Henri, die gerade auch erst aus Fès zurückgekommen
sind. Ich freue mich sehr, Henri nach so langer Zeit endlich wieder
einmal zu treffen. Das Mittagessen bei Abdel's Familie ist der Hammer ... Seine Mutter und Schwester können beide richtig gut kochen und verwöhnen uns jedes Mal. Wir lassen es uns gut gehen, diskutieren angeregt, verteilen die Geschenke und geniessen diesen fröhlichen Moment ... |
|
![]() |
![]() |
![]() |
Am Nachmittag - mit vollen
Bäuchen - fahren wir mit Henri und Abdel zurück zum Stall. Henri möchte
noch Videos und Fotos seiner anderen Pferde machen. Auch ich bin
gespannt, was er sonst noch eingekauft hat. Biggi packt die Gelegenheit
beim Schopf und fragt Henri, ob er ihr die schöne Rappstute verkaufen
würde. Natürlcih würde er! Also gratulieren wir Biggi von Herzen zu
ihrem neuen, tollen Pferd. Hier ein paar Bilder der anderen, bereits in Bouderbala stehenden verkaufspferde von Henri und Abdel. Bei Interesse dürft Ihr mich gerne kontaktieren. Ich werde Eure Anfrage dann weiterleiten. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Und wieder haben wir beim
Bestaunen dieser schönen Pferde die Zeit vergessen ... Es ist schon
spät und so verlassen wir schweren Herzens den Stall mit unseren
wunderbaren Pferden ... am liebsten würde ich sie ja gleich mitnehmen.
Zusammen mit Abdel, Henri und Hajib gehen wir noch einen Tee trinken.
Henri, David und ich würden gerne heute Abend zur Feier des Tages ein
Glas Rotwein trinken. Es ist allerdings nicht ganz einfach in Meknès
ein gutes Restaurant zu finden, wo Alkohol serviert wird. Aber dank dem
lieben Personal unseres Hotels finden wir dann doch noch eins ... und
was für eins! Das Essen ist marokkanisch und richtig lecker, ein
schönes Ambiente und zu allem Überfluss müssen wir nicht raus zum
rauchen *smile* ... Wir geniessen diesen Abend bei interessanten Gesprächen in immer noch 3 Sprachen ... ein buntes Durcheinander von Sprachen und Kulturen! Anschliessend gehen wir zurück in unser Hotel. Morgen müssen wir wieder früh aufstehen, denn wir wollen zum Souk in Khemissett. Dienstag, 11. Februar 2025 - Tag 6 Heute Morgen geht's wieder früh los ... Wir haben uns mit Abdel und Henri um kurz vor 07h00 verabredet, um den Souk von Khemissett zu besuchen. Abdel ist wohl schon wach und fährt wie ein Marokkaner *smile* ... ich versuche im Halbschlaf mitzuhalten, was nicht ganz einfach ist! Nach knapp einer Stunde kommen wir in Khemissett an. Wie immer ist bereits viel los auf dem Souk ... Dieser Souk war früher eher klein und bietet wegen seiner Mauerbegrenzungen auch nicht viel Platz. Seit ein paar Jahren gibt es hier jedoch immer mehr Pferde auf engem Raum, was häufig zu Stress und Eskalationen führt. Leider ist auch der Umgang mit den Tieren mittlerweile genauso schlimm wie in Settat; Schläge auf Kopf, Becken und Geschlechtsteile sind keine Seltenheit ... Und wie immer ... dicke Fantasia-Hengste und ausgemergelte Arbeitstiere, Hengste wie Stuten. Für uns ist allerdings heute nichts dabei. Nach einer knappen Stunde ertrage ich es nicht mehr und muss raus hier!!! Henri zeigt mir dann noch ein Video und ein paar Fotos von meiner Stute Qaffila, als Abdel sie in Khemissett kaufte ... |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Während
Lisa, Biggi und ich draussen vor dem Souk versuchen, die schrecklichen
Bilder aus unseren Köpfen zu verbannen folgt David den
Fantasia-Reitern, um ihnen beim Wettrennen zuzuschauen (siehe Video) ...
Abdel ist irgendwo im Dreck des Souks verschollen, um den Schlüssel für den LKW zu bekommen, auf welchem meine braune Jungstute steht, welche ich auf dem Souk in Settat gekauft hatte. Ihr Besitzer hat sie bis nach Khemissett gebracht, damit Abdel einen Transport von hier nach Meknès organisieren kann ... und ich möchte meine Kleine natürlich nochmals sehen und sichergehen, dass es ihr gut geht. Endlich finden wir den LKW, den Fahrer und meine Kleine, die ich Amira getauft habe, was Prinzessin bedeutet ... Amira scheint es gut zu gehen. Ganz ruhig steht sie auf der Ladefläche des LKW und scheint sich über unseren Besuch zu freuen. Abdel konnte einen Transport für sie organisieren und sie wird noch heute nach Bouderbala gebracht, wo sie dann endlich ihr neues Leben in Sicherheit beginnen darf. Diese Jungstute mit ihrer Ruhe hat vom ersten Moment an mein Herz berührt und ich bin sehr glücklich, dass sie mit zu mir darf! |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nach einem Frühstück mit
leckeren Galettes und frischem Orangensaft machen David, Biggi, Lisa
und ich uns auf den Rückweg nach Marrakesch. Henri und Abdel bleiben in
der Region, um morgen den nächsten Souk zu besuchen. Also verabschiede
ich mich schweren Herzens von meinen beiden lieben Freunden und freue
mich schon auf ein baldiges Wiedersehen ... |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Nach etwas mehr als 5 Stunden Fahrt
auf der Autobahn kommen wir endlich gegen 17h00 in Marrakesch an. Nun gilt es, einen bewachten Parkplatz in der Nähe des Jemaa El Fna mitten im Zentrum zu finden. Ich fahre, David navigiert ... obwohl ich es gewohnt bin in Marokko Auto zu fahren ist es der blanke Horror, um diese Zeit auf den Strassen Marrakeschs unterwegs zu sein. David würde das Auto am liebsten stehen lassen und aussteigen *grins* ... das alles stresst ihn zu sehr. Aber irgendwann finden wir den sicheren Parkplatz für unser Auto. Ich bin KO und so nehmen wir uns ein Taxi zum Jemaa El Fna und dann einen Caddy bis zum Hotel. Unser Hotel ist ein kleines Riad mitten in der Medina. Wir alle sind froh endlich anzukommen! Nach einer kleinen Pause gehen wir in die Medina ins Café Arabe zum Abendessen ... und dieses Mal essen wir alle Pasta *grins*. Hinterher klettern wir noch auf eines der unzähligen Rooftops für Dessert und Tee. Nach einer Feierabend-Zigarette auf der Dachterrasse unseres Riad fallen Biggi und ich müde in unsere Betten, während sich Lisa und David noch ein wenig auf dem Jemaa El Fna umschauen. |
|
|
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Mittwoch, 12. Februar 2025 - Tag 7 Beim Abendessen gestern habe ich von Abdel und Henri die gute Nachricht erhalten, dass Amira gesund und munter in Bouderbala angekommen ist! Bestimmt wird sie dank Abdels guter Pflege auch bald an Gewicht zunehmen und eine Pedicure erhalten *smile*. Ich bin sehr glücklich, dass dieses sanfte Pferd ebenfalls zu mir in die Schweiz kommen darf! Wie man auf den Bildern sieht, folgt Amira Hajib vom ersten Moment an wie ein Hund. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Heute
können wir mal wieder ausschlafen ... Nach einem gemütlichen Frühstück
auf der Dachterrasse unseres Riads in fröhlich zwitschernder
gefiederter Gesellschaft machen wir noch einen Rundgang durch die
Medina, wo es wie immer geschäftig zu und her geht ... Von lauten
Händlern über hupende Scooter, die durch die engen Gassen voller Touristen rasen bis hin
zu Kutschpferden, die den schnellsten Weg durch die Medina zu ihren
Kutschen nehmen ... hier gibt es alles! Wir geniessen noch eine letzte Harira auf einer hübschen Dachterrasse und machen uns dann ein bisschen wehmütig auf den Weg zum Flughafen Menara ... Ein letztes Mal zwänge ich mich mit dem Auto durch Marrakesch's munteren Strassenverkehr, streite mich ebenfalls ein letztes Mal mit der Autovermietung über die Rückerstattung der bezahlten Busse wegen fehlender technischer Kontrolle und falle dann ziemlich erschöpft in den unbequemen Sitz unseres Flugzeugs. Die Aussicht aus dem Fenster allerdings entschädigt mich für alle Unannehmlichkeiten ... Angekommen zuhause finde ich das gleiche Szenario vor wie vor meiner Abreise. Meine Lieblingskatze Aimée sitzt in meinem Koffer, aber - und vielleicht bilde ich mir das ja nur ein - ihr Blick scheint dieses Mal viel freundlicher *grins*! |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Und als ob Henri wusste, dass mir der Abschied schwer fällt, schickt er mir noch ein Foto von jedem der gekauften Pferde ... auch von Biggi's Schwarzer. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Eigentlich
ist mein Einkauf jetzt abgeschlossen, mein Lot von 5 Pferden ist voll
... Aber nach ein paar Tagen zuhause geht mir die kleine, magere Stute,
welche wir in der Nähe von Khenifra besuchten, nicht aus dem Kopf. Ich
möchte wissen, ob sie mit Henri's Pferden nach Frankreich gehen darf.
Also frage ich bei Abdel nach. Dieser erklärt mir, dass es wohl
irgendein Problem mit ihrem Papier gibt und er noch auf Antwort des
Besitzers wartet. Einen Tag später ruft Abdel mich an und informiert mich darüber, dass Henri die Kleine leider nicht kaufen möchte, da sich nun herausgestellt hat, dass sie kein Papier hat (Henri kann Pferde ohne Papiere in Frankreich nur sehr schlecht verkaufen). Und dann sind alle Erinnerungen wieder da ... ihr trauriger, aber treuer Blick ... ihre magere, abgearbeitete Gestalt ... ihr liebes, sanftes Wesen ... ihr Interesse an uns! Und ich erinnere mich daran, wie wir uns mit David darüber unterhalten hatten, wie sehr dieses tolle Pferdchen ein schönes Leben in Europa verdient hätte! Und es ist wie immer ... ich kann nicht anders! Also informiere ich Henri, dass er sie für mich kaufen kann. Also wird auch die noch namenlose, sanfte Schönheit (und das wird sie mit ein paar zusätzlichen Kilos und einer Pedicure bestimmt) mit ihren einseitig weissen Wimpern zu mir in die Schweiz kommen, um hier einen lieben und fürsorglichen Besitzer und Freund zu finden. Zwischenzeitlich ist sie bereits in Bouderbala eingetroffen und fühlt sich bei Abdel's guter Pflege und regelmässigem Futter bereits sehr wohl. PS: Wir haben der Hübschen soeben den Namen Thayeba gegeben, was "liebenswert und mit grossem Herzen" bedeutet ... Ich finde, das passt super zu ihr! Zum Schluss noch eine kurze Geschichte ... Als der Bauer seine Stute über die kaum fahrbare Piste zu Fuss bis zur Strasse zu Abdel und Henri brachte und einen Moment unachtsam war, hat sie sich losgerissen und ist in vollem Galopp bis zum Hof zurückgerannt. Das und die Art und Weise, wie der Bauer mit ihr bei unserem Besuch umging zeigt mir, dass er sie wohl gut behandelt hat. Er hat auch gemeint, sie sei ein liebes und gutes Pferd und hätte hart für ihn gearbeitet ... es schien ihn zu reuen, sie verkaufen und nicht besser ernähren zu können ... er schätzte sie. Aber wie es so ist, kann er sich die Kleine wohl über den Sommer nicht leisten. Dann wäre sie auf dem Souk gelandet und hätte höchstwahrscheinlich einen nicht so netten neuen Besitzer gefunden. Also, nicht alle Pferdebesitzer in Marokko gehen schlecht mit ihren Pferden um ... manchmal fehlt es auch einfach nur am Geld. |
![]() | ![]() |
![]() |
![]() | ![]() | ![]() |
![]() |
![]() | ![]() | ![]() |
Hier zum Schluss noch
ein kurzes Résumée der neuen Verkaufspferde ... Amira - Araber-Berber Stute ohne OMCB-Papiere - bald 3-jährig - hellbraun |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Qaffila
- Araber-Berber Stute mit OMCB-Papieren - bald 3-jährig - Sabino
grau-braun |
|
|
Massrora
- Araber-Berber Stute ohne OMCB-Papiere - 4-jährig - falb |
|
Kamlya - Araber-Berber Stute
ohne OMCB-Papiere - 7-jährig - braun |
|
Moujtaïda - Araber-Berber Stute
ohne OMCB-Papiere - 5-jährig - Fuchs Sabino |
|
Thayeba - Araber-Berber Stute ohne OMCB-Papiere - 7-jährig - braun (bald folgen bessere Bilder von Thayeba) |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Vielen Dank
fürs Zuschauen ... und ein grosses Dankeschön an all meine lieben
Helfer, allen voran an
meine absolut geniale Mitarbeiterin Ailen, die es möglich machte, dass
ich überhaupt verreisen konnte. Unsere Pferde werden voraussichtlich
Ende April 2025 bei uns eintreffen. Wenn Ihr an einem der Pferde
interessiert seid, dürft Ihr Euch gerne bei mir melden, um sie dann bei
uns auf dem Hof zu besuchen. Hoffentlich bis bald in Matzenried ... Daniela Stettler-Niffeler |